Der Vagusnerv und die Bedeutung für die Darm-Hirn-Achse

Ein knurrender Magen wird allgemein mit Hunger assoziiert. Auf derart einfache Lautäußerungen muss der Gaster allerdings nicht zurückgreifen, wenn er dem Hirn Nahrungsbedarf signalisieren will. Denn zwischen Kopf und Magen gibt es mehr Verbindungen als nur die Speiseröhre. Eine erfolgreiche Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem Magen-Darm-Trakt ist von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit. Der Vagusnerv spielt dabei eine wichtige Rolle als Verbindung zwischen Kopf und Bauch. Er ist Teil der sogenannten Darm-Hirn-Achse und ermöglicht einen ständigen Austausch von Informationen.

Die Darm-Hirn-Achse: Wie funktioniert die Hirn-Magen-Kommunikation?

Die Darm-Hirn-Achse ist ein komplexes System von Nervenverbindungen, das den Darm mit dem Gehirn verbindet. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Vagusnerv, der als Datenhighway Informationen zwischen beiden Organen transportiert. Denn über den Vagusnerv und das Blut – sogar Mikroben mischen mit – stehen Gehirn und Magen in einem ständigen Austausch. Und dabei geht’s nicht nur um Hunger und Durst. In diesem komplexen System findet auch eine mehrstufige negative Feedbackschleife statt: Je höher der Hormonspiegel im Blut ist, desto geringer ist das Signal, das an die Drüsen zur Hormonproduktion weitergegeben wird. Auf diese Weise wird das Hormonlevel auf einem konstanten Niveau gehalten. Dieser Regelkreis spielt auch bei der Eiweißaufnahme eine Rolle und zeigt, wie eng die Hirn-Magen-Kommunikation ins Detail geht.

„Die Eiweißaufnahme wird vom Körper beim Essen permanent überprüft“, sagt TV-„Ernährungs-Doc“ Matthias Riedl. „Kommt nicht genug an, stellt sich auch kein Sättigungsgefühl ein. Salat hat zwar wenig Kalorien, weshalb gerade Frauen ihn gerne essen. Aber Salat enthält praktisch keine Proteine. Da stellt sich nach zwei Stunden zwangsläufig wieder ein Hungergefühl ein.“ Die Informationen über die Energiedichte einer Mahlzeit werden dem Gehirn über den Nervus vagus zugespielt.

Das Darmhirn hat 150 Millionen Nervenzellen

Der Vagusnerv ist der längste unter den zwölf Hirnnerven. Er ist nicht nur für die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm zuständig, sondern auch für die Regulation von Verdauungsprozessen. Sein Name leitet sich vom Lateinischen vagari ab. Das bedeutet umherschweifen. Tatsächlich reichen seine zwei Äste über den Hals hinunter zum Herz, zur Lunge und weit verästelt zu Magen und Darm. Auch die Darmwände selbst sind von Nervenzellen durchzogen. Das „Darmhirn“ hat zwischen 100 und 150 Millionen Nervenzellen. Nur das Gehirn im Kopf ist mit 85 Milliarden Nervenzellen noch besser ausgestattet. Zusammen bilden Darmhirn und Gehirn das komplexe System der Darm-Hirn-Achse.

Vagusnerv-Stimulation: Eine Therapiemöglichkeit für Magen-Darm-Erkrankungen?

Die Vagusnerv-Stimulation kann eine vielversprechende Therapiemöglichkeit für Magen-Darm-Erkrankungen sein. Dabei wird der Vagusnerv durch kleine Stromimpulse stimuliert, um seine Funktion zu verbessern. Diese Methode kann auch zur Regulation von Verdauungsprozessen eingesetzt werden.

Denn vermutlich wird auch über den Vagusnerv weitergeleitet, wo unsere Energie gebraucht wird. Ist der Magen mit der Verdauung beschäftigt, fällt das Denken schwer. Gut zu beobachten beim sogenannten Mittagsloch, wenn nach dem Essen alles nach einem Verdauungsschläfchen schreit.

Wer bestimmt, wann Siesta gemacht oder gedacht wird? Dr. rer. nat. Nils Kroemer, Neurowissenschaftler am Universitätsklinikum Tübingen, wollte das herausfinden. 21 Probanden (plus der Doktor) ließen sich den Vagusnerv hinter dem Ohr stimulieren. Der kleine Stromimpuls erreichte zuerst das Gehirn, dann die Verdauungsorgane. So konnte Forscher Kroemer den Takt der Verdauung verlangsamen. Das Essen blieb länger liegen. In der Studie konnte also gezeigt werden, dass die Vagusnerv-Stimulation auch für Diäten genutzt werden könnte.

Quelle: Focus Gesundheit „Magen & Darm“, S. 20–24

Magen-Darm-Kommunikation: Wie der Kopf den Verdauungstrakt steuert

Die Darm-Hirn-Achse ist ein komplexes System von Nervenverbindungen, das den Darm mit dem Gehirn verbindet. Dabei hat der Kopf offenbar den Hut auf, der Verdauungstrakt beugt sich. Dafür spricht auch, dass etwa 80 Prozent der Nervenstränge vom Gehirn ins „Darmhirn“ streamen, das deutlich kleinere Datenvolumen in umgekehrter Richtung.

Der Blut-Dialog zwischen Kopf und Magen-Darm-Trakt ist einfacher strukturiert: Über diesen Kanal versorgen Magen und Darm den Denkapparat unter anderem mit dem dringend benötigten Zucker als Energiequelle. Auch Muntermacher wie Kaffee landen auf diesem Weg da, wo sie morgens dringend benötigt werden. Die Wirkung beim Kaffee-Koffein setzt etwa nach einer Viertelstunde ein. Koffein aus dem Tee kommt später, hält aber länger.

Prof. Dr. Philip Rosenstiel, Direktor am Institut für Klinische Molekularbiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, hat im Laborversuch mit Mäusen versucht zu ergründen, ob das Mikrobiom ebenfalls Einfluss auf unser Handeln haben könnte (Quelle: Focus Gesundheit „Magen & Darm“, S. 20–24). Bekommen die Mäuse ein Antibiotikum, das ihr Mikrobiom außer Gefecht setzt, empfand der Molekularmediziner ihr Verhalten eher „draufgängerisch“. Sie saßen nicht so ängstlich in der Ecke wie die Artgenossen mit funktionierender Darmflora. Auch diese Information muss also vom Darmtrakt ins Gehirn übermittelt worden sein. Die Darm-Hirn-Achse, einschließlich des Vagusnervs und der Darmhirn-Kommunikation, würden hierbei eine entscheidende Rolle spielen. 

Eine intakte Darm-Hirn-Achse für die Darmgesundheit

Die Darm-Hirn-Achse ist ein komplexes System, das unseren Magen-Darm-Trakt eng mit unserem Gehirn verbindet. Der Vagusnerv spielt dabei eine entscheidende Rolle in der Kommunikation zwischen beiden Organen. Es ist wichtig, die Darmgesundheit zu erhalten, um das Zusammenspiel zwischen Kopf und Darm zu optimieren. Hier können Sie mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen. Schauen Sie doch gerne in unserem Shop vorbei und lassen Sie sich von den hochwertigen Produkten überzeugen.