NanoKnife (Irreversible Elektroporation, kurz IRE)
Das NanoKnife hat schon viele Männer vor Impotenz und Inkontinenz gerettet. Nach der operativen Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) oder der lokal-ablativen Zerstörung der Vorsteherdrüse – wahlweise durch Hitze (hochintensiver fokussierter Ultraschall, kurz HIFU), Kälte (Kryotherapie) oder Bestrahlung (unter anderem Protonentherapie, Brachytherapie) – leiden durchschnittlich 70 bis 80 Prozent der Männer unter erektiler Dysfunktion, während 20 bis 50 Prozent mit Inkontinenzproblemen konfrontiert sind.
Impotenzquote unter 10 Prozent durch die NanoKnife-Behandlung
NanoKnife-Pionier in Deutschland ist Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. habil. Michael K. Stehling. Der Urologe, Radiologe und Physiker hat früh das Potenzial der in den Nullerjahren zugelassenen Technologie erkannt und die Entwicklung zusammen mit dem Erfinder des NanoKnife, Prof. Boris Rubinsky von der Universität Berkeley in den USA vorangetrieben. Seit 2011 hat Stehling in seinem VITUS Prostata Center in Offenbach mehr als 1.400 Männer mit Prostatakrebs behandelt und dabei spektakuläre Erfolge erzielt: Weniger als 10 Prozent der von ihm und seinem Team behandelten Männer litten nach dem IRE-Eingriff unter Erektionsstörungen. Eine postoperative Harninkontinenz gab es praktisch nie. Dabei erzielte das NanoKnife eine vergleichbare Wirksamkeit wie andere etablierte Therapieverfahren.
„Das NanoKnife-Verfahren“, so Stehling, „basiert auf ultrakurzen Impulsen extrem starker elektrischer Felder. Die Impulse sind 100 Mikrosekunden lang – also 0,0001 Sekunden. Im Vergleich zu den Standardverfahren verfügt diese neue Technologie über einzigartige Eigenschaften, durch die sie sich ideal für die Behandlung der Prostata eignet.“
NanoKnife: die wichtigsten Vorteile der Irreversiblen Elektroporation
Prof. Stehling nennt die wichtigsten Vorteile des NanoKnife gegenüber allen anderen Verfahren:
- Gewebeselektivität: Nur Zellen, die eine Zellmembran haben, wie Krebszellen, werden zuverlässig zerstört. Alle anderen Strukturen, wie Nerven, Blutgefäße und Bindegewebsstrukturen, bleiben dabei unverletzt.
- Ultrascharfe Kanten: Mit dem NanoKnife lässt sich der Bereich zwischen vollständig entferntem und unbehandeltem Gewebe in Mikrometern messen. Damit hebt sich das NanoKnife von anderen Behandlungsmethoden, wie Strahlentherapie, Hitze-basierten Behandlungen und sogar Operationen, ab. Bei diesen Methoden ist das zentrale Behandlungsfeld immer von einem Bereich umgeben, in dem das Gewebe ungewollt geschädigt wird. Oft ist das eine Zone mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern.
- Beliebig oft wiederholbar: Da die Irreversible Elektroporation nicht zu langfristigen Gewebeschäden führt, können alle anderen Behandlungsmethoden (Strahlentherapie, Wärme, Operation) auch nach einer NanoKnife-Behandlung weiterhin uneingeschränkt durchgeführt werden. Außerdem kann die Behandlung mit dem NanoKnife so oft wie nötig wiederholt werden.
- Schmerzfrei und minimalinvasiv: Denn es wird kein Gewebe durch Verbrennung oder Strahlung geschädigt. Obendrein kommen als invasive Instrumente nur dünne Nadeln zum Einsatz. So bemerken unsere Patienten die Behandlung in der Regel kaum.
- Immunsystem: Die Tumorfragmente, die während der NanoKnife-Behandlung freigesetzt werden, unterstützen das Immunsystem der Patienten dabei, weitere Tumoren zu bekämpfen.
- Schnell und in einer Sitzung: Sogar ausgedehnte Bereiche können unter Vollnarkose in nur einer Sitzung behandelt werden.
Was bei der Behandlung der Prostata erfolgreich ist, kann auch auf Organe des Verdauungstrakts angewendet werden, wie bei Leberkarzinomen.
Fazit: Eine vielversprechende Lösung mit minimalen Auswirkungen
Das NanoKnife-Verfahren stellt eine revolutionäre Technologie dar, die eine vielversprechende Lösung für Männer bietet, die mit den Folgen herkömmlicher Prostatabehandlungen wie Impotenz und Inkontinenz konfrontiert sind. Mit seiner einzigartigen Gewebeselektivität, präzisen Abgrenzung und minimalinvasiven Natur eröffnet das NanoKnife neue Möglichkeiten in der Krebs- und damit auch der Magen-Darm-Therapie. Es ermöglicht eine effektive Behandlung mit minimalen Nebenwirkungen, was zu einer verbesserten Lebensqualität für die Patienten führt.